Udo Rieder von der KSW Vermögensverwaltung

Welchen Preis hat unser Klima?

Anlagechancen und Klimaschutz


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Um die Erde zu retten, muss CO2 teurer werden – das bietet Anlegern neue Chancen

Der Klimawandel wird rund um den Globus immer greif- und spürbarer. Ein zentrales Mittel im Kampf gegen die drohende Katastrophe ist die Ausgabe und der Handel von CO2-Emissionsrechten. Längst hat die Finanzindustrie darauf reagiert und Investmentprodukte geschaffen, die die Entwicklung des CO2-Preises spiegeln. Private Anleger können damit ihr Depot weiter diversifizieren.

Bislang ereigneten sich Umweltkatastrophen gefühlt immer am anderen Ende der Welt. Buschbrände? Australien! Hurricanes? Vereinigte Staaten! Hochwasser? Okay, ab und zu in Köln und in Passau und … Und wenn es in Deutschland ein bisschen wärmer wird, dann ist das ja auch gar nicht so schlimm, oder?

Spätestens jedoch seit diesem Sommer sollte auch der letzte Zweifler realisiert haben, dass der Klimawandel real und bei uns angekommen ist. Wenn sich selbst die Parteien, deren ursprüngliche DNA nicht unbedingt der Umweltschutz ist, rhetorisch darin überbieten, das Problem nun ernsthaft anzugehen, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat.

Zur Ehrenrettung sei angeführt, dass es nicht erst seit „Fridays for Future“ ernsthafte Bemühungen gibt, dem Klimawandel entgegenzutreten. Mit dem Kyoto-Protokoll (1997) und dem Pariser Klimaabkommen (2015) hat die Staatengemeinschaft der Erderwärmung schon vor Jahren den Kampf angesagt. Ob die Ziele ambitioniert genug sind, mögen andere beurteilen.

Emissionsrechtehandel als Anreiz

Um die vom Menschen gemachte Klimakatastrophe zu bekämpfen, soll in erster Linie der Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen massiv reduziert werden. In unserer stark industrialisierten Welt ist dies jedoch nicht von heute auf morgen realisierbar. Der Aufwand, um die staatlich vorgegebenen Reduktionsziele zu erreichen, unterscheidet sich deutlich zwischen den verschiedenen Branchen und Produktionssparten. Als Anreiz wurde in vielen Staaten ein Handelssystem für Emissionsrechte etabliert. Umweltsünder, die Ihre Ziele nicht erreichen, müssen z.B. CO2-Zertifikate zukaufen, während die „Blauen Engel“ entsprechende Gewinne durch den Verkauf nicht benötigter Zertifikate erzielen können. Der Druck wird umso größer, je weniger Emissionsrechte im Zeitverlauf durch die Staaten vergeben werden. Die EU hat erst kürzlich die Zielvorgaben zur CO2-Reduzierung verschärft.

Lange Zeit war der Emissionsrechtehandel institutionellen Investoren vorbehalten. Dann jedoch begann die Finanzindustrie, Produkte zu emittieren, die den Preis für den Ausstoß von Kohlendioxid zum gegenwärtigen Zeitpunkt oder in der Zukunft (Termingeschäfte) widerspiegeln. So entstand eine alternative Anlageklasse, die auch für Privatinvestoren interessant sein kann. Zum einen bieten die Produkte eine gute Diversifikation zu anderen Anlageklassen, zum anderen eröffnen sie ein attraktives Renditepotenzial. Schließlich emittieren die Staaten immer weniger CO2-Zertifikate, um so die Klimaziele zu erreichen.

Dass die Entwicklung des Preises für den Co2-Ausstoß keine Einbahnstraße himmelwärts ist, hat die Vergangenheit gezeigt. Von Oktober 2011 bis Februar 2018 hat man als Investor nichts verdient, musste zwischenzeitlich aber deutliche Rücksetzer akzeptieren. Erst danach stieg der Preis für eine Tonne CO2 von ca. 10 Euro unter teilweise heftigen Schwankungen bis zuletzt fast 60 Euro.

Politik beeinflusst den CO2-Preis

Der Logik, dass ein knapper werdendes Gut im Wert steigen muss, steht entgegen, dass die Politik gegebenenfalls korrigierend eingreift. So könnten Unternehmen drohen, wegen einer zu großen finanziellen „Klima-Last“ müssten sie Arbeitsplätze abbauen oder Preise massiv erhöhen. Einige Staaten würden dann wohl gegensteuern, indem sie bei der nächsten Auktion mehr Emissionsrechte zuteilen. Der Preis würde entsprechend sinken.

Zu bedenken ist auch, dass seit geraumer Zeit daran geforscht wird, das Abgas Kohlendioxid in einen wertvollen Rohstoff zu verwandeln. Sollte hier der Durchbruch noch vor Erreichen der angestrebten CO2-Neutralität gelingen, dann würden die Preise für CO2-Zertifikate wohl implodieren.

Wer den Klimaschutz unterstützen und dabei die Chance auf attraktive Renditen wahren will, findet bei zwei Emissionshäusern eine Auswahl an Zertifikaten, teilweise auch gehebelt. Und wer lieber via Sondervermögen investieren mag: ein ETF-Anbieter steht schon in den Startlöchern und bringt voraussichtlich in wenigen Wochen eine entsprechende Investmentmöglichkeit auf den Markt.

Über den Autor

Seit mehr als 30 Jahren fühlt sich Udo Rieder dem Wertpapiergeschäft verbunden. Der Ausbildung bei der Deutschen Bank AG in Nürnberg folgten Einsätze als Investmentmanager in Lübeck und Genf, wo er das internationale Geschäft sehr wohlhabender Klienten betreute. Seine Rückkehr nach Deutschland führte ihn über die Leitung der Vermögensverwaltung für Nordbayern hin zur Verantwortung für die Investmentmanager im neu gegründeten Geschäftsbereich Private Wealth Management. Im Jahr 2008 ist er zur UBS Deutschland AG gewechselt, um die neu zu eröffnende Niederlassung Nürnberg mit aufzubauen. Seine berufliche Tätigkeit wurde flankiert von berufsbegleitenden Studien an der Bankakademie und der European Business School. Zudem ist er zertifizierter Eurex-Anlageberater. Im Januar 2015 trat Herr Rieder als Gesellschafter der KSW bei, um seine Kunden als Portfoliomanager weiterhin individuell zu betreuen.


Inflation: Kommt die Zeitenwende?

Inflation nur ein vorübergehendes Thema?


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Inflation: Kommt die Zeitenwende?

Kommt sie nun, die Inflation, oder nicht? Das ist aktuell eines der meist diskutierten Themen in der Finanzwelt. Doch die Antwort lautet: Wir sind bereits mittendrin! Viel entscheidender ist jedoch, ob die Teuerung nur vorübergehend zulegt, oder ob sie uns noch lange Zeit beschäftigt.

Die Notenbanken haben den Geldhahn weit aufgedreht, um die Schäden durch die Covid-Pandemie an den Kapitalmärkten so gering wie möglich zu halten. Dieses Vorgehen kennen wir bereits aus der großen Finanzmarktkrise 2009. Aber man hat offenbar aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, um Ungleichgewichte zu vermeiden.

Hilfen für die Realwirtschaft wirken

Denn zusätzlich wurden fast in allen Staaten gigantische Hilfsprogramme zur Unterstützung der Realwirtschaft verabschiedet. Dazu wurden Pakete geschnürt, die den Unternehmen und Privathaushalten unter die Arme greifen. Subventionen, öffentliche Investitionen, garantierte Kredite, Konsumschecks, Kurzarbeitergeld usw. In den Vereinigten Staaten übertraf das Konjunkturpaket von Joe Biden in Größe und Umfang sogar das Maßnahmenbündel von Franklin D. Roosevelt zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren.

Auch dank dieser Hilfsprogramme läuft die Realwirtschaft jetzt nach dem drastischen Lockdown wieder an – so stark, dass es schon an allen Ecken und Enden Engpässe in der Rohstoff- und Materialversorgung gibt. Knappheit herrscht sowohl bei Industriemetallen als auch bei den Agrarrohstoffen. Der Kupferpreis erreichte im Mai 2021 ein neues Allzeithoch, das 70 % über dem Kurs vor der Krise lag. Die Energiekosten sind gestiegen und die Transportkosten, z. B. für Schifffracht, haben sich im Vergleich zum Januar 2020 sogar mehr als verdoppelt.

 

Höchste Preissteigerung seit 1996

Die jüngsten Inflationszahlen zeichnen ein deutliches Bild. In den USA stiegen die Konsumentenpreise im Jahresvergleich um über 4 %, was dem höchsten Anstieg seit 2008 entspricht. Die Kerninflation, also um Energie und Nahrungsmittel bereinigt, stieg um gut 3 %. Das gab es seit 1996 nicht mehr. Ähnliche Daten kamen auch aus Europa.

Dass diese Teuerungsraten nur vorübergehend sein könnten, ist die Mehrheitsmeinung. Es gibt diesmal allerdings einige Unwägbarkeiten: Wie wirken sich die neuen Klimagesetze und CO2 -Abgaben auf die Verbraucherpreise aus? Hier könnte es nicht nur kurzfristig zu einer zusätzlichen Teuerung kommen! Wie geht das Hotel- und Gaststättengewerbe mit den langen Ausfallzeiten der vergangenen Monate um? Werden die Preise auch hier angepasst, um die Verluste wieder hereinzuholen? Sind die Gäste nach der Zeit der langen „Entbehrungen“ vielleicht sogar gern bereit höhere Preise zu bezahlen? Erschwerend hinzu kommt noch ein zu erwartender Personalmangel, welcher zu höheren Löhnen führen wird.

 

Lohnentwicklung im Blick behalten

Eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die inflationäre Entwicklung länger anhält, wäre, dass die Menschen auch ihre Kaufkraft erhalten können – z. B. indem sie höhere Löhne fordern und die Unternehmen auch bereit sind, diese zu bezahlen.

Und am Ende kommt es natürlich auch auf die Notenbanken an. Die EZB hat ein Inflationsziel von 2 % festgeschrieben. Sollte dieses nachhaltig übertroffen werden, müsste die Notenbank mit einer Zinsanpassung reagieren. Wenn sie das allerdings täte, würden die Schulden für die Staaten auch teurer zu finanzieren. Aufgrund der Pandemie haben sich viele Länder teils noch deutlich höher verschuldet. Beispiel Italien: Die nationale Notenbank prognostiziert, dass die Staatsverschuldung bis Ende 2021 auf 160 % der Wirtschaftsleistung steigt und somit so hoch ist, wie seit dem ersten Weltkrieg nicht mehr. Insofern ist es durchaus wahrscheinlich, dass die so verschuldeten Staaten eine gewisse Inflationierung bei sich erholender Gesamtwirtschaft für die nächsten Jahre sogar gerne sehen, um größere Probleme für die Weltwirtschaft zu vermeiden.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.


Fünf Gefahren, die Banken und Bürgern mit einem digitalen Euro drohen

Der digitale Euro


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Fünf Gefahren, die Banken und Bürgern mit einem digitalen Euro drohen

Was in China schon beinahe Realität ist, will bald auch die EZB einführen – eine offizielle, digitale Währung. Bevor es soweit ist, sollten die Währungshüter sich genau überlegen, wie ein solcher E-Euro aussehen soll. Denn Digitalwährungen bringen ganz eigene Gefahren mit sich, für die Bürger wie auch für die Banken.

Die Digitalisierung beherrscht zunehmend alle Bereiche unseres täglichen Lebens, so auch  unsere Art des Bezahlens. In der Corona-Pandemie gingen viele Geschäfte dazu über, ausschließlich bargeldlose Zahlungen zu akzeptieren – via Geldkarte, Kreditkarte oder mittels Smartphone-App. Der Druck auf staatliche Institutionen und Notenbanken nimmt zu, sich dem Trend zu öffnen und ein eigenes digitales Geld auf den Weg zu bringen. Dazu trägt nicht zuletzt der Erfolg von Kryptowährungen wie dem Bitcoin bei. Diskutiert wird sogar die Abschaffung des Bargeldes – der Traum kontrollfreudiger Staatenlenker und zugleich der Albtraum freiheitsliebender Bürger.

Die Notwendigkeit zu handeln haben die Notenbanken auf der ganzen Welt längst erkannt. Zu groß ist die Gefahr, dass die zunehmende Nutzung privatwirtschaftlicher Zahlungsmittel das Vertrauen in und die Kontrolle über die eigene Währung untergräbt. Die chinesische Notenbank testet bereits in einigen Städten die eigene digitale Währung DCEP (Chinese digital currency electronic payment) und ist dabei Kryptowährungen zu verbieten. Staatliche Leistungen werden in den Testregionen nur noch in digitaler Währung ausbezahlt. Das zwingt die Bürger, diese neue Art zu akzeptieren. In Europa arbeitet die EZB bereits seit 2020 an einer eigenen digitalen Eurowährung, die angeblich 2024 an den Start gehen könnte.

Was bedeutet das? Geld muss vier Funktionen erfüllen: Seltenheit, Einfachheit, kleine Einheiten und feste Austauschbarkeit. So wie das Bargeld, muss auch ein digitaler Euro eine Forderung ggü. der Zentralbank darstellen und damit dem Bargeld gleichgestellt sein. Doch solch eine digitale Währung birgt vielfältige Gefahren, vor allem mit Blick auf den Schutz von Daten und Privatsphäre – Themen, die den EU-Bürgern laut Umfragen besonders wichtig sind. Die größten Risiken sind:

  • Die Notenbank könnte eine Obergrenze für Zahlungen und den Besitz festlegen. Damit wäre das Konsumverhalten der Bürger beeinflussbar.
  • Die eigentliche Aufgabe der Banken in der Volkswirtschaft, die Bürger mit Geld zu versorgen, würde unterlaufen. Die Banken verlören Einlagen und würden destabilisiert, weil der digitale Euro direkt über ein elektronisches Medium bei der Zentralbank verbucht würde. Die Notenbank übernähme unbeabsichtigt nach und nach die Aufgabe der Geschäftsbanken.
  • Der Bürger würde durch sein Zahlungsverhalten für staatliche Stellen transparent, weil diese Zugang zu sensiblen Transaktionsdaten erhalten.
  • Die Abwicklung von grenzüberschreitenden Zahlungen würde zwar effizienter werden als bisher. Die Banken und Zahlungsabwickler mit ihren Systemen jedoch verlören dieses Geschäftsfeld komplett – und damit eine weitere Einnahmequelle.
  • Bargeld ist im Gegensatz zum Giralgeld (Geld der Geschäftsbanken) unverzinst, ein digitaler Euro wäre demnach derzeit auch unverzinst. Aber die Notenbanken hätten die Möglichkeit, Minuszinsen bei einem digitalen Euro einfach durchzusetzen und könnten damit ihre geldpolitischen Interessen viel einfacher verfolgen als bisher.

Zweifelsohne ist digitales Geld eine Grundlage für weiteren Fortschritt. Die Gewinne liegen in der weiteren Automatisierung, der effizienteren Zahlungsabwicklung und der Programmierbarkeit. Wenn zukünftig immer mehr digital im Handel abgewickelt wird, werden immer mehr Daten des Zahlungsverkehrs beim Staat und den e-Commerce Anbietern gespeichert. Die grundsätzliche Funktion der anonymen Austauschbarkeit einer Währung kann dadurch ausgehebelt werden. Ein digitaler Euro darf das Bargeld und die damit gewonnene Freiheit eines jeden einzelnen nicht gefährden und darf nur eine Ergänzung zum bisherigen Zahlungssystem darstellen. Frei zirkulierendes Geld ist ein Garant für eine freiheitliche Gesellschaft und eine transparente Wirtschaftsordnung.

Über den Autor

Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.


Marco Birkmann von der KSW Vermögensverwaltung

Tour durch Ihr KSW Börsenportal

Aktuelles – Presse


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Tour durch Ihr KSW Börsenportal

„Hier ist die Zukunft zum Greifen nahe“. Mit diesen Worten wurde uns für das Jahr 2021 die höchste Auszeichnung „summa cum laude“ des Handelsblatts und Elitereports verliehen. Passend hierzu möchten wir Ihnen heute unser neues KSW Börsenportal vorstellen. Mit dieser neuen Anwendung erweitern wir unser digitales Portfolio, neben Wealthpilot und der KSW Privatfinanz, um eine professionelle auf Sie zugeschnittene Übersichtsseite über die aktuellen Geschehnisse auf den weltweiten Kapitalmärkten.

Lassen Sie sich von uns durch Ihr neues KSW Börsenportal führen. Für den Aufbau Ihres Portals haben wir uns von einigen Artikeln zum Thema „wie liest das menschliche Auge“ inspirieren lassen.

Starten wir auf der linken Seite bei den Ihnen bekannten 30 DAX Werten in alphabetischer Reihenfolge. Neben dem jeweiligen Unternehmen finden Sie den aktuellen Börsenkurs sowie die Kursveränderung zum Vortag in Prozent und in Euro.


Um Ihnen ein Gefühl für den bisherigen Kursverlauf eines jeden DAX-Wertes zu geben, haben wir für Sie die prozentuale Entwicklung im Jahr 2020 und seit dem 01.01.2021 hinterlegt. Sie finden diese, indem Sie den Scrollbalken am unteren Ende der DAX-Werte nach rechts schieben.

Neben der Kachel mit den DAX-Titeln finden Sie die Charts des DAX, des EUR/USD-Kurses und den Goldpreis in US-Dollar. Bei allen Charts handelt es sich um den einwöchigen Chart.


Auf der zweiten Bildschirmhälfte neben den Charts finden wir uns auf dem internationalen Kapitalmarkt wieder. Hier sind die wichtigsten regionalen Indizes und alternativen Investments in Kachelform aufgelistet:

Europa:

  • DAX (enthält die 30 größten deutschen Unternehmen)
  • MDAX (enthält die auf den DAX folgenden 60 größten deutschen Unternehmen)
  • EuroStoxx 50 (enthält die 50 führenden Unternehmen des Euro-Währungsgebiets)

Nordamerika:

  • Dow Jones (enthält die 30 bedeutendsten US-Unternehmen, bestimmt durch die Ratingagentur S&P)
  • S&P 500 (enthält die 500 größten US-Unternehmen)
  • Nasdaq 100 (enthält die 100 größten US-Technologieunternehmen)

Asien:

  • Nikkei 225 (enthält die 225 wichtigsten japanischen Unternehmen)
  • Hang Seng (enthält die 50 größten Unternehmen an der Börse Hong Kong)
  • Hang Seng China Enterprises (enthält die 50 größten Festland-China Unternehmen, die an der Börse Hong Kong gelistet sind)

Alternative Investments:

  • Gold (Preis pro Unze 31,10 Gramm in Dollar)
  • WTI Öl (Preis des in den USA geförderten und verarbeiteten Rohöls pro Barrel in Dollar)
  • Bitcoin (Preis eines Bitcoins in Dollar)


Lassen Sie uns nun an Ihren rechten oberen Bildschirmrand blicken. Zugehörig zu den weltweiten Aktienindizes finden Sie hier eine Auswahl an weltweiten Währungskursen gegenüber dem Euro.


Unsere letzte Station befindet sich im unteren rechten Bildschirmrand. Für eine immer aktuelle Informationsversorgung finden Sie hier die weltweit wichtigsten Wirtschaftstermine in chronologischer Reihenfolge.

Wir hoffen, dass wir Sie mit unserer kleinen Tour durch unser KSW Börsenportal neugierig machen konnten und laden Sie gerne zur weiteren Selbsterkundung der neuen Anwendung ein.

Über den Autor

Marco Birkmann von der KSW Vermögensverwaltung

Marco Birkmann absolvierte seine Ausbildung bei der Sparda-Bank Nürnberg eG, und war anschließend mehrere Jahre in der Privatkundenbetreuung tätig. Nach seinen beiden erfolgreich abgeschlossenen berufsbegleitenden Studiengängen zum Bankfach- und Bankbetriebswirt über die Bankakademie wechselte er hausintern in die Vermögensberatung. Hier war er mit der Betreuung vermögender Privatkunden betraut und begleitete zusätzlich den Ausbau der Vermögensberatung im Geschäftsgebiet Nordbayern. Seit April 2018 ist Herr Birkmann als Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung angestellt.


Glänzende Aussichten für edle Metalle

Aktuelles – Presse


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Glänzende Aussichten für edle Metalle

Es ist nicht alles Gold, was glänzt, heißt es. Einer der weltweit besten Leiter für elektrischen Strom bietet ebenfalls wunderbaren Glanz, ist antibakteriell und kann zu schönen Gegenständen geschmiedet werden. Die Rede ist von Silber, einem Edelmetall, das trotz seiner beachtlichen Eigenschaften gerade einmal mit 1,5 % des Goldpreises bewertet wird. Abgesehen von kurzfristigen Ausschlägen ging die Schere zwischen den Preiskurven der beiden Elemente in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter auseinander. Dieser Trend könnte sich nun ändern.

Die Verwendung von Silber in der Elektronik, Medizintechnik, Elektromobilität, 5G-Technologie und weiteren Bereichen führt zu einer beständigen Nachfrage für das „Gold des kleinen Mannes“. Immerhin absorbiert die Industrie schon heute über die Hälfte der globalen Silberproduktion. Rasant wachsende technologische Trends der vorgenannten Einsatzbereiche könnten die Nachfrage in den kommenden zehn Jahren verdreifachen, schätzte das Silver Institute 2020.

Mehr Anwendungen schaffen mehr Nachfrage für Metalle

Die Metalle der Platingruppe, allen voran Rhodium, erfreuen sich teilweise deutlicher Preissteigerungen. Das Angebot hat in der Vergangenheit nicht mit der wachsenden Nachfrage aus der Automobilindustrie (Katalysatoren) Schritt gehalten. Speziell bei Rhodium dürfte sich das Angebot im laufenden Jahr weiter verknappen. Auch Palladium hat 2021 ein neues Allzeithoch erklommen, während Platin zu den Höchstständen von 2007 noch deutlich Luft hat.

Lithium steckt in fast allen elektronischen Bauteilen. Allein durch die Verwendung in der Batterieherstellung (wieder aufladbare und nicht wieder aufladbare) könnte sich der Bedarf verdoppeln. In Europa soll sich der Bedarf an Lithium bis 2030 gar verachtzehnfachen, so die EU-Kommission. Interessanterweise scheint sich Medienberichten zufolge ein großes Lithium-Reservoir im Oberrheingraben zu befinden. Der Abbau hier würde sicher umweltfreundlicher erfolgen als in Chile oder China. Allerdings dürften noch ein paar Jahre ins Land ziehen, bis die Förderung hier wirklich beginnen kann.

Nickel spielt ebenfalls eine große Rolle für die Batterieherstellung. Mit der Energiewende hat das Metall deutlich an Bedeutung gewonnen und damit wieder eine Trendwende im langjährigen Kursrückgang vollzogen.

Kupfer ist quasi das Schlüssel-Element für die Elektrifizierung. Es wird als hervorragender Strom- und Wärmeleiter insbesondere für Kabel und Leitungen, Leiterbahnen und Bauteile verwendet. Wie bei keinem anderen Metall unterliegt der Kupferpreis konjunkturellen Schwankungen. Die starke Nachfrage speziell im asiatischen Raum hat Kupfer bereits auf neue Höchstpreise getrieben. Aber auch im Kunsthandwerk sowie für Münzprägungen findet Kupfer Verwendung.

Viele Metalle verheißen derzeit also Kurschancen aufgrund der zunehmenden industriellen Verwendung. Gold hingegen bleibt vor allem als Mittel zur Wertaufbewahrung attraktiv. Denn andere Vermögensgegenstände werden seit Jahren immer höher bewertet. Zugleich bieten Anleihen weltweit nur noch minimale, in Teilen sogar negative Verzinsung. Viele Volkswirte schätzen die Gefahr einer zunehmenden Inflation hoch ein.

Investmentchancen für jetzt und die Zukunft

Der Bergbau gilt sicher nicht als Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Die soziale Bilanz der Branche wirkt mit Blick auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Minenunglücke nicht besser. Die industrialisierte Gesellschaft kommt aber nicht an der Förderung dieser Rohstoffe vorbei. Neue Möglichkeiten des Recyclings und perfektionierte Techniken im Abbau werden Beiträge leisten, die weiter steigende Nachfrage umweltgerechter und damit besser zu bedienen. Physische Investments sind bei den meisten Metallen nicht praktikabel. Anstelle direkt zu kaufen, finden sich in unserer Selektion schon seit geraumer Zeit Mineninvestments, mit denen wir auch die gesamte Bandbreite des Rohstoffsektors abdecken können.

Über den Autor

Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.


KSW unter den TOP 50 Vermögensverwaltern 2020 in Deutschland

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KSW erhält zum wiederholten Male das Prädikat “TOP 50 Vermögensverwalter” von citywire


Wolfgang Köbler bei "schwäbische"

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Wolfgang Köbler bei „schwäbische“

Wie die Covid-19-Pandemie offenen Immobilienfonds zu schaffen macht

Covid-19 setzt einigen Immobilienfonds zu: „Ein deutlicher Einbruch und eine Null-Rendite nach drei Jahren sprechen eine ganz andere Sprache als die Fondsprospekte“, sagt Aktienexperte Wolfgang Köbler.

Über den Autor

Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.


Indien nutzt Impulse aus der Corona-Krise

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Indien nutzt Impulse aus der Corona-Krise

Indien geriet durch Corona in eine tiefe Rezession. Nicht einmal in den Jahren der Finanzmarktkrise 2008/2009 war das der Fall.

Im Frühjahr 2020 verfügte die indische Regierung einen der strengsten Lockdowns weltweit. Das war unbedingt notwendig, denn der Virus hatte sich in dem Land extrem schnell verbreitet, und das marode Gesundheitssystem war in kürzester Zeit überfordert. Es brach Chaos in dem Land aus. Indien verzeichnet bis heute mit ca. 11 Mio. die zweithöchste Zahl von Corona Fällen weltweit, hinter den USA. Während andere Länder Hilfspakete schnürten, setzte die Regierung um Narendra Modi auf Reformen, zum Beispiel die Deregulierung der Landwirtschaft, was zu zusätzlichen Problemen führte.

Folge: Die Wirtschaft brach im 2. Quartal 2020 um 24 Prozent ein – die erste Rezession seit der Liberalisierung des Landes im Jahre 1991. Im 3. Quartal schwächte sich die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr noch um ca. sieben Prozent ab, auch für das Gesamtjahr 2020 stand schließlich ein Minus von sieben Prozent zu Buche.

Staat baut Verkehrswege und Gesundheitssystem aus.

Der heftige wirtschaftliche Einbruch hat die indische Führung offenbar wachgerüttelt: Jetzt verdoppelt die Regierung das Haushaltsdefizit im Vergleich zum Vorjahr, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Ein erheblicher Teil der Staatsausgaben – gut 60 Mrd. Euro – gehen in Infrastrukturprojekte, wie den Ausbau des Straßennetzes (über 11.000 km zusätzlich), Stadtbahnprojekte und die digitale Infrastruktur.

Außerdem will Indien das Gesundheitssystem extrem ausbauen. Hierfür sollen 25 Mrd. Euro aufgewendet werden. Allein für die breit angelegte Impfkampagne werden gut 4 Mrd. Euro veranschlagt. Die Impfung ist in Indien sehr gut angelaufen, und an Nachschub sollte es auch nicht mangeln. Der weltweit größte Impfstoffhersteller, „Serum Institute of India“, produziert die von Astra-Zeneca entwickelte Variante für den heimischen Markt. Mit Covaxin von Bharat Biotech gibt es ein weiteres zugelassenes Präparat, das den ambitionierten Impfplan umzusetzen hilft. Bis Sommer versprach Modi, ein Drittel der Bevölkerung immunisiert zu haben. Außerdem will der Regierungschef die bisher fehlende Krankenversicherung für das Land aufbauen, um die Bevölkerung für die Zukunft besser zu schützen.

Fokus auf mehr Export.

Mit „Atmanirbhar Bharat“, was etwa „autarkes Indien“ bedeutet, nutzt die Regierung den durch Corona bereits begonnenen Trend, die Importe zu reduzieren und Exporte zu forcieren. Dazu wurden die Importzölle deutlich angehoben und exportorientierte Unternehmen subventioniert. Ziel ist es die Import-Abhängigkeit von anderen Ländern, vor allem vom Rivalen China, und somit auch das Handelsbilanzdefizit zu reduzieren. Bisher kamen fast 70 Prozent der Warenimporte aus China.

Ausländische Firmen stocken weiter Ihre Investitionen in Indien auf. Ausgerechnet im vergangenen Jahr wurden gut 40 Mrd. Dollar in Indien investiert. Das sind ca. 15 Prozent mehr als 2019. Die Firmen begründen dies mit anhaltend positiven Aussichten der indischen Wirtschaft und der qualifizierten Arbeitskräfte vor allem im IT-Sektor. Zu den Investoren gehören auch deutsche Firmen, wie SAP, T-Systems und Volkswagen. Dem Lockdown geschuldet, haben auch viele Unternehmen einen Digitalisierungsschub erlebt, was die Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessert hat.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das aktuelle Fiskaljahr ein Wirtschaftswachstum von elf Prozent. Die Voraussetzungen sind vorhanden, um dieses große Land wieder dauerhaft in die „Wachstumsspur“ zurückzubringen. Der Indische Aktienmarkt hat bereits gezeigt was möglich ist. Trotz der Unwägbarkeiten im vergangenen Jahr konnte der indische Aktienindex Sensex ca. 15 Prozent und in diesem Jahr ca. fünf Prozent in Landeswährung zulegen. Eine attraktive Investition zur Ergänzung anderer Schwellenländer.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.


Zollabkommen mit Großbritannien – Ruhe vor dem nächsten Sturm?

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Zollabkommen mit Großbritannien – Ruhe vor dem nächsten Sturm?

Praktisch in letzter Sekunde haben sich Großbritannien und die EU auf ein Zoll- und Handelsabkommen geeinigt. Das Freihandelsabkommen steht. Doch wie steht es künftig um die Freizügigkeit – sowohl für Reisende wie auch für die britischen Akteure auf dem europäischen Finanzmarkt?

Rund 2000 Seiten stark ist das Freihandelsabkommen zwischen den Briten und der EU geworden. Es werden also keine Zölle erhoben, aber EU-Standards berücksichtigt werden. Dafür erschweren künftig andere Hindernisse den Handel. Im alltäglichen Warenaustausch muss eine Unmenge an Dokumenten erledigt werden. Ersten Schätzungen zufolge benötigt England dafür 50.000 Zollbeamte – die natürlich derzeit gar nicht vorhanden sind. Die Kosten für den zusätzlichen Bürokratieaufwand werden mit 13 Mrd. Pfund beziffert. Das alles kommt zur Unzeit: Großbritannien steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit dem 2. ­Weltkrieg. Das Bruttosozialprodukt fiel im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent, wohl auch mit bedingt durch das anfangs miserable Management der Corona Krise. Das Vereinigte Königreich ist seit dem Brexit-Referendum 2016 von Platz fünf auf Platz sieben der wichtigsten Handelspartner Deutschlands gerutscht und wurde sogar von Polen überholt.

Johnson lässt sich feiern.

Dennoch feiert sich der populistische Premier Boris Johnson und preist das Abkommen als einen Meilenstein an. Doch es ist und bleibt ein harter Brexit. England wird jetzt nicht mehr am Binnenmarkt und in der Zollunion sein. Das besonders Schmerzhafte wird allerdings erst langsam den Menschen auf der Insel klar: Es endet die Freizügigkeit der EU-Bürger. Sogar der Starmusiker Elton John hat mittlerweile auf die Situation in der Musikbranche hingewiesen, die durch den Brexit und die kommende Visumspflicht eine Hürde für internationale Konzerttourneen darstellt.

Die kritischen Nachverhandlungen folgen noch.

Das größte monetäre Problem dieses Abkommens, das so viele Jahre verhandelt wurde und doch überstürzt wirkt, wird sich in der britischen Wirtschaft bald bemerkbar machen. Die traditionell starke Dienstleistungswirtschaft macht rund 80 Prozent des britischen Bruttosozialprodukts aus – und kommt dennoch in diesem Deal kaum vor. So verlieren beispielsweise britische Finanzunternehmen den automatischen Zugang zum EU-Markt. Hier will man bis Ende März noch nachverhandeln, und darin steckt neuer Sprengstoff.

Im Warenaustausch zwischen den Ländern werden der Wegfall der europäischen CE-Kennzeichnungspflicht auf britischen Produkten und die Berücksichtigung der neuen UKCA-Kennzeichnungspflicht zu Schwierigkeiten führen. Das wird bei den Lieferketten quer durch Europa zu Verwirrung und Hindernissen führen. Die Produktionsstätten in England brauchen Zulieferteile vom europäischen Festland.

Das nächste Problem wartet mit Schottland.

Die größten Gegner des Brexits waren bekanntermaßen die Schotten. Deren Referendum zum Austritt aus dem Königreich entschieden 2014 die Befürworter des Verbleibs knapp für sich. Die berechtigte Kritik der Schotten wird sich vorerst darauf konzentrieren, dass Nordirland weiter im Binnenmarkt verbleiben wird, Schottland diese Möglichkeit aber genommen wurde. Die schottische Nationalpartei strebt bereits ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum an. Premier Johnson wird dem niemals seine Zustimmung erteilen – und daher wohl andere Zugeständnisse leisten müssen.

Die Kapitalmärkte bleiben in einer Wartestellung und konzentrieren sich derzeit eher auf die Beherrschung der Corona-Pandemie – das wird sich aber ändern, sobald die Krise abflaut. Es bleibt abzuwarten, wie dann die Märkte reagieren. Zum Feiern gibt es noch keinen Grund – ungeachtet der Tatsache, dass man mit britischen Aktien gemessen am FTSE 100 in den vergangenen 20 Jahren kein Geld verdienen konnte.

Über den Autor

Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.


Grünes Licht für grünen Wasserstoff

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Grünes Licht für grünen Wasserstoff

Die viel beschworene Energiewende soll eine saubere, aber zugleich sichere und bezahlbare Energieversorgung herbeiführen. Ist Wasserstoff dafür der richtige Energieträger?

Mitte 2020 sind zumindest von politischer Seite die Weichen für einen kräftigen Ausbau des Wasserstoffanteils im deutschen Energiemix gestellt worden. Die Regierungskoalition einigte sich auf ein 7 Mrd. € schweres Paket. On Top kommen nochmals 2 Mrd. € für den Aufbau von Partnerschaften mit H2 (Wasserstoff) -exportierenden Ländern.

Die Zielrichtung wurde klar formuliert. Der Wirtschaftsstandort Deutschland soll sich durch das Paket frühzeitig in der Erzeugung, Lagerung, Transport und Verwendung von klimaneutralem Wasserstoff positionieren. Durch den zusätzlich geschaffenen Wasserstoffrat werden auch die rechtlichen und strukturellen Voraussetzungen geschaffen. Dadurch wird Deutschland eine führende Markposition in dem global sehr wichtigen Wasserstoffmarkt einnehmen. Wasserstoff bekommt eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung und Vollendung der Energiewende.

Grau, blau, grün – eine kleine H2-Farbenlehre

Sehr wichtig bei der nationalen Wasserstoffstrategie ist dessen „Farbe“. Gefördert wird ausschließlich CO2 neutraler Wasserstoff. Also grüner und in einer Übergangsphase auch blauer Wasserstoff.

Das grün gewonnene Gas ist eine nachhaltige Alternative zu Benzin, Diesel, Kerosin oder Schweröl. Es wird z.B. durch Elektrolyse erzeugt. Hierbei wird Wasser unter Strom gesetzt und spaltet sich dadurch in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Wird der Prozess nun ausschließlich mit grüner Energie durchgeführt, dann handelt es sich auch um „grünen Wasserstoff“.

Co2-neutral ist ebenso der „blaue Wasserstoff“, welcher zwar aus Erdgas gewonnen wird. Das dabei entstehende Kohlendioxid wird allerdings nicht an die Umwelt abgegeben, sondern aufgefangen und in unterirdischen Gesteinsschichten gelagert (z.B. in leeren Ölfeldern in Norwegen).

„Grauer Wasserstoff“ hingegen heißt so, weil das bei der Produktion entstehende CO2 in die Luft abgegeben wird.

Durch thermische Spaltung von Methan wird „türkiser Wasserstoff“ hergestellt, es entsteht hierbei fester Kohlenstoff anstelle von  CO2.

Die Vorteile von H2 liegen auf der Hand. Es ist ein vielfältig einsetzbarer Energieträger. Er kann z.B. in Brennstoffzellen die CO2-neutrale Mobilität befördern und auch als Basis für synthetische Kraft und Brennstoffe genutzt werden. Der vielversprechendste Ansatz in der Mobilität bezieht sich im ersten Schritt auf große Langstreckenfahrzeuge, auf Lkw, Bus, Flugzeug, Bahn.

Ebenso dient Wasserstoff als Energiespeicher, der flexibel das zeitweise Überangebot von Strom aus erneuerbaren Energien speichern kann.

Bei vielen industriellen und chemischen Anwendungen ist Wasserstoff bereits heute unverzichtbar. So wird er z.B. als Grundstoff für die Herstellung von Ammoniak benötigt. Schnell umsetzbar wäre der  Einsatz CO2-neutralen Wasserstoffes in der Primärstahlindustrie . Hier würde das Gas das Steinkohlekoks ersetzen und somit den Produktionsprozess der Stahlindustrie schlagartig dekarbonisieren.

Speicher wären vorhanden

Voraussetzung für den nachhaltigen und klimaneutralen Einsatz von Wasserstoff ist ein Ausbau der erneuerbaren Energien. Ebenso müssen Lagermöglichkeiten geschaffen werden. Als eine Möglichkeit sieht man hier unterirdischen Kavernen bzw. alten Salzstöcke.

Auch eine Verteilung über weite Strecken sieht man offensichtlich als Speichermöglichkeit.
So hat Bayern eine Kooperation mit Russland in der landeseigenen Wasserstoffstrategie im Blick. Russland hat große Potentiale in Onshore-Windenergie. Somit kann die Lieferung von günstigem „grünem Wasserstoff“ in beliebiger Menge für die Nord Stream Gaspipeline sichergestellt werden.

Wir befinden uns am Anfang einer wichtigen Entwicklung in der Nutzung der H2-Technologie. Auch durch die politischen Entscheidungen kommt Dynamik in das Thema. Neben Deutschland haben sich auch die EU und China klare Ziele im Wasserstoffmarkt gesetzt. Namhafte Industrie- und Erdöl unternehmen bündeln ihr Knowhow in  Joint Ventures. Eine sehr positive Entwicklung für unsere Umwelt und die weltweite Ökonomie.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.