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Tobias Wagner von der KSW Vermögensverwaltung

Der nimmersatte Staat greift den Anlegern jetzt früher in die Taschen

Der nimmersatte Staat greift den Anlegern jetzt früher in die Taschen


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Der nimmersatte Staat greift den Anlegern jetzt früher in die Taschen

Das Jahr 2023 war sowohl für Anleger als auch für Sparer erfreulich. Denn nicht nur die Aktienbörsen entwickelten sich positiv, sondern es gibt auch wieder einen Zins, bei dem es sich lohnt zu sparen. Diese Kombination hat jedoch zur Folge, dass zu Beginn des neuen Jahres 2024 eine Steuerzahlung droht. Denn erstmals seit einigen Jahren wird die sogenannte Vorabpauschale bei Fonds und ETFs in relevanter Höhe fällig.

Verantwortlich dafür ist die Investmentsteuerreform, die bereits 2018 in Kraft getreten ist. Mit ihr wurde die ungleiche Behandlung von Fonds und ETFs, die Dividendenzahlungen ausschütten, gegenüber jenen aufgehoben, die sie thesaurieren. Denn bis zur Reform mussten nur Ausschüttungen unmittelbar vom Anleger versteuert werden, die thesaurierten Erträge, die den Kurswert steigern, wurden hingegen erst bei einem späteren Verkauf besteuert.

Mit der Vorabpauschale sollen nun auch bei thesaurierenden Fonds die angesammelten Erträge jährlich besteuert werden. Diese Besteuerung richtet sich jedoch nicht nach tatsächlichen Wertzuwächsen, sondern wie der Name vermuten lässt, erfolgt die Besteuerung in pauschalierter Form.

Basiszins der Bundesbank entscheidend

Die Vorabpauschale wurde zwar wie erwähnt bereits 2018 eingeführt, war jedoch aufgrund ihrer Berechnungsmethode während der vergangenen Jahre nicht relevant. Die Pauschale wird nämlich auf Grundlage des sogenannten Basiszinssatzes der Bundesbank berechnet. Der lag aber lange Zeit bei Null. Für 2023 hingegen wurde der Basiszins von der Bundesbank auf 2,55 Prozent festgelegt. Somit kommen nun erstmals relevante Steuersummen auf Anleger zu.

Für die Berechnung der Vorabpauschale wird zunächst ermittelt, ob der Fonds bzw. ETF im vergangenen Jahr eine positive Performance erwirtschaftet hat. Falls nicht, entfällt die Vorabbesteuerung. Fand jedoch ein Wertzuwachs statt, dann wird der Fondswert zu Beginn des Betrachtungsjahres mit dem Basiszins multipliziert. Von diesem Basisertrag werden wiederum pauschal 30 Prozent abgezogen, um beispielsweise Kosten des Fonds zu berücksichtigen. Auf den verbleibenden Betrag fallen anschließend die Kapitalertragsteuer, der Solidaritätszuschlag und ggf. die Kirchensteuer an.

Fairerweise ist zu erwähnen, dass etwaige (bereits versteuerte) Ausschüttungen des Fonds/ETFs noch vom Basisertrag vor der Steuerberechnung abgezogen werden. Auch bei einem niedrigeren Wertzuwachs des betrachteten Fonds, als es der Basisertrag suggeriert, wird der tatsächliche Wertzuwachs als Berechnungsgrundlage für die Steuer herangezogen. Die Gesamtbelastung erhöht sich in Folge der Vorabpauschale nicht, denn die vorab gezahlten Steuern werden später beim Verkauf des Fonds berücksichtigt und verrechnet.

Die Schattenseite dieser Besteuerungsmethode: Der Anleger muss Steuern abführen, ohne dass ihm liquide Mittel zugeflossen sind – die Besteuerung ist demnach Cashflow-Negativ!  Noch viel schwerer wiegt, dass die Vorabpauschale eine steuerliche Einbahnstraße darstellt. Denn in positiven Märkten wird Steuer abgezogen, in negativen Marktphasen wird jedoch keine Steuer erstattet.

Unterm Strich wurde vom Gesetzgeber ein enormer bürokratischer Aufwand in Kauf genommen, um die Gewinnsteuer früher vereinnahmen zu können als bisher. Einer steuerlichen Gleichbehandlung von ausschüttenden und thesaurierenden Fonds ist man mit der Anwendung der Vorabpauschale jedoch sicherlich ein Stück nähergekommen.

Über den Autor

Tobias Wagner von der KSW Vermögensverwaltung

Tobias Wagner absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Privatbank Max Flessa KG. Im Anschluss studierte er Wirtschaftswissenschaften (B.A.) und Finance, Auditing, Controlling and Taxation (M.Sc.). Sein dabei erworbenes Wissen vertiefte er unter anderem in der Steuerberatung, in der Wirtschaftsprüfung und im Portfoliomanagement. Während seines Studiums schloss er außerdem eine Ausbildung zum IHK geprüften Immobilienverwalter ab. Bevor Tobias Wagner 2021 zur KSW kam, war er im Wertpapiergeschäft der UmweltBank AG tätig. In seiner Funktion als Portfoliomanager ist er nun mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungmandaten betraut.


KSW Vermögensverwaltung unter den Top 50 Vermögensverwaltern in Deutschland 2023

KSW unter den TOP 50 Vermögensverwaltern 2023 in Deutschland

„TOP 50 Vermögensverwalter 2023“


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KSW erhält zum wiederholten Male das Prädikat “TOP 50 Vermögensverwalter” von Citywire

Top 50 Vermögensverwalter in Deutschland 2023 Auszeichnung für die KSW Vermögensverwaltung

Verliert der US-Dollar den Status der Weltleitwährung?

Verliert der US-Dollar den Status der Weltleitwährung?


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Verliert der US-Dollar den Status der Weltleitwährung?

Der US-Dollar ist seit Ende des Zweiten Weltkrieges die Weltleitwährung. Doch dieser Status scheint nicht mehr unangefochten. Zwischen China und den Vereinigten Staaten schwelt schon lange ein ökonomischer und politischer Konflikt. Seit 2018 droht er zu eskalieren. China will die eigene Währung als Alternative zum Dollar etablieren. Den Anspruch gründet Peking auf die erstarkte chinesische Wirtschaft. Im Schulterschluss mit Entwicklungs- und Schwellenländern versucht das Reich der Mitte die Vormachtstellung des Dollars zu unterlaufen.

In vielen Finanzmedien wird ein langsames Siechtum des Dollars diagnostiziert. Dabei werden immer noch fast 60% der weltweiten Devisenreserven in Dollar gehalten, weitere 19% liegen im Euro. Der chinesische Yuan kommt nur auf rund 3%.

Das will China ändern, unterstützt von Russland, Brasilien, Indien und Südafrika. Zusammen werden sie als BRICS-Staaten bezeichnet. Sie repräsentieren 42% der Weltbevölkerung. In den wichtigsten Wirtschaftsinstitutionen – dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank – haben sie aber nur 15% der Stimmrechte. Daher ist die Angst der BRICS-Staaten vor Sanktionen, die ihre internationalen Handelsaktivitäten stören oder zum Stillstand bringen könnten, nachzuvollziehen. Diese Furcht dürfte ihre Triebfeder sein, die Abhängigkeit von der US-Währung zu reduzieren.

Teil der BRICS-Strategie ist es, wichtige Rohstoffgeschäfte vom US-Dollar zu entkoppeln. China hat bereits mit den Ölförderländern der arabischen Halbinsel die ersten Kontrakte in der eigenen Währung ausgehandelt. So soll die chinesische Wirtschaft widerstandsfähiger gemacht werden. Zusätzlich versucht China, alternative Verrechnungssysteme zu nutzen und so die globale Rolle des Dollars zu schwächen.

Es spricht einiges dafür, dass dies nicht in größerem Umfang gelingen wird; es mangelt schlicht an Alternativen. Die vier primären Faktoren einer Weltleitwährung sind neben der freien Konvertierbarkeit, ausreichender Liquidität und der Wertstabilität eben auch besonders die globale Akzeptanz. Die konnte der Dollar in den vergangenen Jahrzehnten unter Beweis stellen – ganz im Gegensatz zum Yuan! Der Währung fehlt eine ausreichende Stabilität am chinesischen Finanzplatz und dadurch auch das Vertrauen und die Akzeptanz in der Welt.

Darüber hinaus sind sich die BRICS-Staaten uneins, wie man die Vormachtstellung des Dollars schwächen könnte. Dazu sind die bilateralen Interessen und die Verflechtungen mit den USA zu groß, gerade bei Brasilien. Zwar ist es richtig, dass die in US-Dollar gehaltenen Devisenreserven in den vergangenen 46 Jahren deutlich geschrumpft sind, jedoch sorgen die USA mit einem Weltbevölkerungsanteil von 4% immer noch für ein Viertel der globalen Wertschöpfung.

Der Rest der Welt weiß den Wert des US-Dollars als Leitwährung zu schätzen. Die amerikanische Währung bot in der Vergangenheit im Vergleich zu vielen anderen Währungen eine hohe Wertstabilität, verbunden mit niedrigen Inflationsraten. Die Liquidität der amerikanischen Finanzmärkte sowie das ökonomische Gewicht machen den US-Dollar als Reserve-, Anlage- und Transaktionswährung alternativlos.

Eine Frage der Liquidität:
Länder mit ungenügenden liquiden Finanzmärkten benötigen den Dollar, um sich zu unverändert günstigen Konditionen über die US-Anleihemärkte zu refinanzieren. Solange es den USA gelingt, bilaterale Handelsabkommen zwischen den BRICS-Staaten zu unterbinden und die wirtschaftliche Stärke beizubehalten, wird in diesem Jahrzehnt die Vormachtstellung des US-Dollars nicht beeinträchtigt werden können.

Über den Autor

Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.


Auszeichnung für KSW Vermögensverwaltung: Prädikat summa cum laude Elite Report 2024

Elite Report: „summa cum laude 2024“

Elite Report: „summa cum laude 2024“


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KSW erhält zum vierten Mal in Folge die höchste Auszeichnung „summa cum laude“ bei Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum

Elite Report 2024 Urkunde summa cum laude für die KSW Vermögensverwaltung AG

Die KSW Vermögensverwaltung erhält mit dem Prädikat „summa cum laude“ vom Handelsblatt und dem Fachmagazin „Elite Report“ erneut die höchste Auszeichnung und zählt damit auch weiterhin zur obersten Kategorie der Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum. Am 27.11.2023 wurde die Urkunde durch Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf an unsere Vorstände Wolfgang Köbler und Josef Leibacher im Rittersal der Salzburger Residenz übergeben.

Insgesamt nahm das Prüfungsteam unter Vorsitz eines vereidigten Buchprüfers in diesem Jahr 367 Vermögensverwalter unter die Lupe. Davon wurden 54 Vermögensverwalter als „empfehlenswert“ eingestuft.
„Bei den ausgezeichneten Vermögensverwaltern ist die Wahrscheinlichkeit groß, eine erstklassige Betreuung zu erhalten“, so das Handelsblatt.

Die KSW Vermögensverwaltung AG hat es erneut in die Topgruppe im Segment „summa cum laude“ geschafft und gehört damit zu den 37 besten Vermögensverwaltern. „Anhand der Ergebnisse merkt man die weit über die Vermögensverwaltung hinausgehende Expertise und die jahrelange, erfolgreiche Praxis.“ Ausgezeichnete Dienstleistungen im Bereich der Finanzplanung und aktive Unterstützung in Fragen der Erbschaftsplanung und Unternehmensnachfolge sowie bei Stiftungsgründungen wurden besonders gewürdigt.
„Die Franken wissen, was sich die anspruchsvolle Klientel von einem unabhängigen Vermögensverwalter wünscht, und das bereits seit vielen Jahren“ so Hans-Kaspar von Schönfels, Herausgeber des Elite Reports.

Vorstände Wolfgang Köbler und Josef Leibacher bei der Überreichung der Elite Report 2024 Urkunde summa cum laude
v.l.: Hans-Kaspar von Schönfels (Elite Report), Wolfgang Köbler, Josef Leibacher, Dr. Brigitta Pallauf, Hans-Jürgen Jakobs (Handelsblatt)

Stefan Held von der KSW Vermögensverwaltung

Solaraktien: Licht am Ende des Tunnels?

Solaraktien: Licht am Ende des Tunnels?


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Solaraktien: Licht am Ende des Tunnels?

Die Photovoltaik-Branche erlebt seit Jahren einen beeindruckenden Aufschwung. 2022 wurden weltweit 239 Gigawatt neue PV-Leistung installiert – ein erstaunlicher Wert, der etwa dem Vierfachen der in Deutschland installierten PV-Kapazität entspricht. Dafür sorgten u.a. sinkende Kosten für Module und Installation sowie staatliche Anreize. Trotzdem verzeichneten Solaraktien einen durchschnittlichen Rückgang von rund 40% in den zurückliegenden zwölf Monaten. Die Kurse erscheinen günstig.

Etwa 5% der weltweit produzierten Strommenge stammt aus der Nutzung von Sonnenenergie. Dieser Anteil soll bis 2030 voraussichtlich auf 30% steigen. Die Herstellung von Solarstrom ist laut Investmentbank Lazard mittlerweile um 50% günstiger als Kohlestrom und rund zwei Drittel billiger als Atomstrom. Diese Zahlen bestätigt das deutsche Fraunhofer Institut.

China dominiert den Markt

China, der weltweit größte Hersteller von Solarmodulen, behält seine dominierende Position in der Photovoltaik-Industrie. China hat maßgeblich zur Stärkung der PV-Technologie und zur Senkung der Kosten beigetragen. Vorbei sind die Jahre als Deutschland mit Pionieren wie Conergy, Q-Cells oder Solarworld mehr PV-Leistung herstellte als jedes andere Land. Heute stammen 87% aller Module, die 2022 in Deutschland installiert wurden, aus der Volksrepublik. Sowohl die EU als auch die USA wollen diese hohe Abhängigkeit von China reduzieren. Deshalb planen sie, ihre eigenen Produktionskapazitäten auszubauen oder ins eigene Land zurückzuholen.

Gewinnmargen bleiben gering

Trotz des weltweiten Aufschwungs in der PV-Branche bleiben die meisten Solaraktien in ihrer Kursentwicklung zurück – unabhängig davon, ob es sich um Rohstoffproduzenten (Polysilizium), Solartechnologiewerte (Wechselrichter, Batterielösungen) oder reine Modulhersteller handelt.
Das hat verschiedene Gründe, darunter zu hohe Erwartungen, politische Unsicherheit, steigende Zinsen und schmale Gewinnmargen. Zwar können die Gewinnspannen mit dem zunehmenden Auftragseingang, der Implementierung effizienterer Automatisierungstechnologien und der Realisierung von Skalierungseffekten gesteigert werden. Auf der anderen Seite werden jedoch gleichzeitig die Kapazitäten erweitert. Ein Beispiel hierfür ist JinkoSolar, das im Norden Chinas eine neue Fabrik mit einer jährlichen Produktionskapazität von 56 Gigawatt bauen will – das entspricht etwa der gesamten Jahresproduktion der Bundesrepublik Deutschland.

Risiken dämpfen den Optimismus

Die Abwärtsbewegung der Solaraktien hat dazu geführt, dass viele Unternehmen auf den ersten Blick günstig bewertet erscheinen. Analysten, die von Reuters befragt wurden, erwarten weithin höhere Aktienkurse. Doch bleiben Probleme, wie die hohe Verschuldung der Unternehmen, der starke Wettbewerb und politische Unsicherheiten. Diese Gemengelage dämpft den Optimismus.
Das Beispiel der First Solar-Aktie zeigt, dass es positive Überraschungen geben kann. Aktionäre konnten hier beachtliche Gewinne verbuchen. In der Perspektive sind Solaraktien eine interessante Beimischung für Anlageportfolios und sollten nicht übersehen werden. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass breit diversifizierte Clean- oder New-Energy-Fonds bzw. ETFs nur teilweise in Solarwerten investiert sind. Um den Markt umfassend abzudecken und Einzelrisiken zu minimieren, empfiehlt sich eine Investition in aktiv gemanagte Fonds oder ETFs mit Fokus auf Solarwerte.

Über den Autor

Stefan Held von der KSW Vermögensverwaltung

Stefan Held ist seit 20 Jahren im Bankgeschäft und seit 15 Jahren in der Betreuung wohlhabender Privatkunden tätig. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Commerzbank AG und mehrerer berufsbegleitender Studiengänge zum diplomierten Bankbetriebswirt an der Frankfurt School of Finance & Management übernahm Herr Held 2007 die Position des Beraters Private Banking bei der Commerzbank AG in Nürnberg. 2013 wurde Herr Held Filialdirektor und wechselte 2016 als Relationshipmanager ins Wealth Management. Dort verantwortete er den Standort Erlangen und zuletzt in stellvertretender Leitung das Wealth Management der Niederlassung Nürnberg. Die ganzheitliche und individuelle Betreuung, die ihn durch sein ganzes Berufsleben stets begleitet hat, führt Herr Held seit Juli 2022 als Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung AG fort.


Udo Rieder von der KSW Vermögensverwaltung

Fahrspaß mit Rendite: Oldtimer hängen Aktien ab

Oldtimer als Anlageklasse


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Fahrspaß mit Rendite: Oldtimer hängen Aktien ab

Als ich mich vor fünf Jahren erstmalig mit Oldtimern als Anlageklasse auseinandersetzte, war ich erstaunt, welch beachtliche langfristige Wertsteigerungen mit automobilen Klassikern zu erzielen waren. Hat sich dieser Trend in der E-Mobilitäts-Wende gar verstärkt?

Der „VDA-Oldtimerindex“ legte von 2018 bis 2022 um beinahe 14% zu. Und dabei berücksichtigt der Index nicht einmal die Preisentwicklungen der teuersten und geschichtsträchtigsten Technik-Ikonen. Er ist somit ein guter Indikator für den breiteren Markt der noch erschwinglichen Klassiker. Wie die internationalen Aktien- oder Rentenmärkte ist auch der Oldtimersektor sehr heterogen. Die Wertentwicklungen unterscheiden sich je nach Preisklasse sehr stark.

High-End-Modelle sind besonders gefragt

„High-End-Oldtimer“ – dazu gehören legendäre Modelle wie der Porsche 911 oder der Jaguar E-Type – haben sich im Betrachtungszeitraum um durchschnittlich 15% bis 20% pro Jahr verteuert. Diese Fahrzeuge sind rar und begehrt. Sie waren somit eine sehr rentierliche Investition, auch wenn die Anschaffung viel Kapital erforderte.

„Mittelklasse-Oldtimer“ wie ein Ford Mustang oder Chevrolet Camaro zeigten keine so spektakuläre, aber eine solide Wertentwicklung. Hier stiegen die Preise um 10% bis 15% pro Jahr. Die „Einstiegs-Oldtimer“, darunter Modelle wie der Volkswagen Käfer und der Fiat 500, legten ebenfalls kontinuierlich an Wert zu. In dieser Kategorie stiegen die Preise jährlich um etwa 5% bis 10%. Diese Autos sind wegen der geringeren Anschaffungskosten eine großartige Möglichkeit, in dieser Investmentkategorie zu beginnen.

Nur wenige Aktienindizes konnten 2018 bis 2022 mit der Wertentwicklung von Oldtimern mithalten. Der S&P 500 kam in dieser Zeit auf eine jährliche Rendite von etwa 10%. Einige Indizes (z.B. MDax und Hang Seng) schnitten sogar insgesamt negativ ab. Das kann allerdings bei der Wahl des „falschen“ historischen Fahrzeugs auch passieren.

Im Gegensatz zu Aktien- und auch Oldtimer-Anlagen entwickeln sich Rentenindizes in der Regel stabiler und bergen bei niedrigerer Rendite zumindest ein geringeres Risiko. Im Betrachtungszeitraum jedoch hatte man mit Oldtimern sicherlich mehr Spaß, schnitt doch der Rentenindex deutscher Qualitätsrenten (REX-P) mit minus 10% sogar deutlich negativ ab.

Go, Trabi, go!

High-End-Automodelle haben langfristig überdurchschnittliche Wertsteigerungen erzielt. Die jüngeren „Überflieger“ waren aber Autos, die einem nicht sofort in den Sinn kommen, z.B. der VW K 70 oder der „Trabi“, die beide über 80% zulegen konnten! Doch Vorsicht: Die Marktnachfrage kann stark schwanken und die Wartung und Pflege von Oldtimern mitunter beachtliche Folgekosten nach sich ziehen.

Unbezahlbar sind hingegen der Fahrspaß und das Lächeln, das man häufig erntet, wenn man seinen automobilen Schatz zur Bewegungsfahrt ausführt.

Lust bekommen? Gute Informationen und Preisindikationen erhält man u.a. auf classic-trader.com oder classic-oldtimer.at.

Über den Autor

Seit mehr als 30 Jahren fühlt sich Udo Rieder dem Wertpapiergeschäft verbunden. Der Ausbildung bei der Deutschen Bank AG in Nürnberg folgten Einsätze als Investmentmanager in Lübeck und Genf, wo er das internationale Geschäft sehr wohlhabender Klienten betreute. Seine Rückkehr nach Deutschland führte ihn über die Leitung der Vermögensverwaltung für Nordbayern hin zur Verantwortung für die Investmentmanager im neu gegründeten Geschäftsbereich Private Wealth Management. Im Jahr 2008 ist er zur UBS Deutschland AG gewechselt, um die neu zu eröffnende Niederlassung Nürnberg mit aufzubauen. Seine berufliche Tätigkeit wurde flankiert von berufsbegleitenden Studien an der Bankakademie und der European Business School. Zudem ist er zertifizierter Eurex-Anlageberater. Im Januar 2015 trat Herr Rieder als Gesellschafter der KSW bei, um seine Kunden als Portfoliomanager weiterhin individuell zu betreuen.


Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

DAS INVESTMENT: Sind Dividenden bei steigenden Zinsen weiter attraktiv?

Dividenden sind der neue Zins?


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DAS INVESTMENT: Sind Dividenden bei steigenden Zinsen weiter attraktiv?

Nach jahrelanger Durststrecke gibt es wieder Festgelder und Anleihen mit nennenswerten Zinsen. Hat das Credo der letzten Jahre „Dividenden sind die neuen Zinsen“ ausgedient? Also raus aus Aktien und rein in Anleihen?

Acht Vermögensverwalter, unter anderem unsere Kollegin Stefanie Dyballa, wurden von „DAS INVESTMENT“ zu diesem Thema befragt.

Zum Beitrag

Haben die Notenbanken die nächste Krise noch im Griff?

Können die Währungshüter die Wirtschaft und Finanzstabilität in Notsituationen noch schützen?


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Haben die Notenbanken die nächste Krise noch im Griff?

Bankenkrise, Staatsschuldenkrise, Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation – eine Krise scheint sich nahtlos an die vorangegangene anzuschließen. Einige dieser Ereignisse waren für Ökonomen vorhersehbar, andere kamen überraschend. In der Vergangenheit haben die Währungshüter bewiesen, dass sie die Wirtschaft und die Finanzstabilität in Notsituationen schützen können. Doch wie lange noch?

Die Notenbanken haben ihr gesamtes Instrumentarium eingesetzt, um einen stärkeren Konjunktureinbruch zu vermeiden oder zumindest abzufedern. Mit Zinssenkungen, Anleihenkäufen, Liquiditätsspritzen und Kommunikationsstrategien gingen EZB, Fed und Co. gegen die Auswirkungen der Krisen vor.

Maßnahmen verzerren den Markt

Damit hatten sie durchaus Erfolg. Allerdings haben diese Maßnahmen Grenzen und Nebenwirkungen. Zum einen können die Notenbanken nicht alle Probleme lösen, die oft struktureller oder politischer Natur sind. Andererseits führen die unkonventionellen Maßnahmen zu Verzerrungen auf den Märkten, wie einer übermäßigen Verschuldung, einer geringeren Risikowahrnehmung oder Blasenbildungen bei Vermögenswerten. All das gab es in den vergangenen Jahren zu beobachten und viele Folgen sind immer noch deutlich zu spüren, besonders ausgeprägt in der Eurozone. Hier sind die zum Währungsverbund zusammengeschlossenen Volkswirtschaften in vielen Bereichen einfach zu unterschiedlich.

Die Notenbanken könnten an den Punkt kommen, an dem sie kaum noch Spielraum haben, auf neue Schocks zu reagieren. Dazu kann es z.B. kommen, wenn die Zinsen so niedrig sind, wie es in den vergangenen Jahren ausgeprägt der Fall war. Daneben stellt sich die Frage, wie weit die Bilanzen mancher Notenbanken noch aufgebläht werden können, bis das Vertrauen in die Geldwertstabilität massiv leidet.

Können die Notenbanken die nächste Krise noch verhindern? Die Antwort hängt davon ab, wie gut sie ihre Instrumente den sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen anpassen können. Wie effektiv sind ihre unkonventionellen Maßnahmen, um die Inflation wieder in den Griff zu bekommen? Gelingt es, gleichzeitig das Wachstum nicht zu sehr abzuwürgen, wie es derzeit in Deutschland deutlich zu spüren ist?

Politik lässt Mut vermissen

Schließlich hängt es auch davon ab, wie viel Spielraum vorhanden ist, um auf neue Schocks zu reagieren. Hierzu wäre zuallererst eine deutlich glaubwürdigere Gesinnung der Politik vonnöten. Was hilft es Geld zu drucken, wenn dieses in der Wirtschaft nicht ankommt? Was hilft es Konjunkturprogramme aufzulegen, wenn sich immer größere strukturelle Schwächen offenbaren?

Die Sozialausgaben steigen weiter. In Verbindung mit hohen Zinslasten bildet dies eine enorme Hypothek für kommende Generationen und lässt stark daran zweifeln, dass die Schuldenreiterei umgekehrt werden kann. Und so wird der kranke Gaul weiter geritten, bis er irgendwann zusammenbricht und keine Medizin mehr hilft.

Im Volksmund heißt es: „Totgesagte leben länger“. Griechenland gibt dafür ein Beispiel: Das Land drohte ab 2009 unter der Schuldenlast zusammenzubrechen und hat doch das Ruder herumreißen können. Wenn es dort nachhaltig so weiter geht, ist durchaus noch nicht alle Hoffnung verloren, zumindest was die Eurozone anbelangt. Der Weg dahin wird steinig sein, denn die Erkenntnis und der Mut zur Veränderung sind noch längst nicht überall angekommen.

Über den Autor

Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.


Jörg Horneber von der KSW Vermögensverwaltung

Indien läuft China den Rang als Werkbank der Welt ab

Indien läuft China den Rang als Werkbank der Welt ab


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Indien läuft China den Rang als Werkbank der Welt ab

Indien wird für die Anleger immer interessanter. Jüngst übersprang das BIP pro Kopf eine wichtige Wachstumsmarke – und viele Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass Indien dem Nachbarn China den Rang ablaufen wird.

1.428.628.000 – so viele Einwohner berechneten die Vereinten Nationen zum 1.7.2023 für Indien. Das sind 3 Mio. Menschen mehr als in China leben und rund 18% der Weltbevölkerung. Ein riesiger Markt also, der immer attraktiver wird, denn die indische Gesellschaft ist relativ jung und die Wirtschaftsleistung pro Kopf wächst dynamisch.

Glaubt man den Experten der UN, geht das Bevölkerungswachstum weiter. Der Höhepunkt sei im Jahre 2064 mit fast 1,7 Mrd. Indern zu erwarten. Dabei ist die Bevölkerung sehr jung:  Das Medianalter liegt laut UN aktuell gerade einmal bei 28 Jahren. Für China liegt der Wert bei 39, in Deutschland sogar bei fast 45 Jahren.

Allein aufgrund des schnellen Bevölkerungswachstums und der jungen Gesellschaft wird Indien in den kommenden Jahren an wirtschaftlichem Einfluss gewinnen. Das zeichnet sich schon seit einiger Zeit ab: Indiens Bruttoinlandsprodukt wuchs laut dem Internationalen Währungsfonds in den vergangenen zehn Jahren real um ca. 72%. Die Wirtschaftsleistung in Asien gesamt legte in diesem Zeitraum nur 51% zu, in den USA um 23% und in Deutschland um knappe 12%.

Investoren wollen unabhängiger von China werden

Viele Länder erkennen in Indien auch eine Alternative zu China. Die politischen Spannungen und die Lieferkettenproblematik, die besonders während der Covid-Pandemie offenbar wurde, lassen internationale Unternehmen vermehrt in Produktionsstandorte auf dem indischen Subkontinent investieren. So wird etwa Apple sein wichtigstes Produkt, das iPhone, künftig zu 25% in Indien produzieren.

Auch weitere Premiumhersteller wie Mercedes-Benz sehen in Indien eine große Chance.
In der Nähe der Millionenmetropole Pune werden in einem Werk mit 1500 Mitarbeitern Fahrzeuge für den indischen Markt produziert. Der Absatz hat sich im vergangenen Jahr um 40% auf ca. 16.000 Fahrzeuge gesteigert. Das ist zwar in absoluten Zahlen kein Vergleich zu China – hier wurden ca. 750.000 Fahrzeuge verkauft – aber man sieht das Potential.

Das Beratungsunternehmen Ernst & Young rechnet in den kommenden Jahrzehnten mit einem kontinuierlichen Wachstumskurs der indischen Wirtschaft. Das Pro-Kopf-Einkommen soll sich bis 2047 versechsfachen.

Eine Mammutaufgabe

Neben dem großen Potential gibt es aber auch viele Herausforderungen, die angegangen werden müssen.  Ein Großteil der Bevölkerung lebt noch in Armut. Gut 45% der Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, welche nur 15% zur Wirtschaftsleistung beiträgt. Das Ungleichgewicht der Einkommensverteilung führt immer wieder zu Unruhen und Protesten.

Auch die politische Situation ist nicht optimal. Korruption und autokratische Züge des Premierministers sorgen international für Verunsicherung bei Investoren. Die Infrastruktur ist für ein schnell wachsendes und wettbewerbsfähiges Land noch in den Kinderschuhen. Doch die Regierung setzt konsequent ihren 2020 beschlossen Plan zum Ausbau der Infrastruktur um. Bis 2025 sollen 1,2 Billionen Dollar investiert werden.

Allein 10.000 km Schnellstraßen baut das Land derzeit jährlich. Die Anzahl der Flughäfen hat sich seit 2013 auf 150 verdoppelt und es sollen noch 100 weitere dazukommen. Die Zugstrecken werden modernisiert und ausgeweitet. 1200 Elektrolokomotiven wurden dieses Jahr bei Siemens Mobility bestellt, welche bis 2033 ausgeliefert werden. Der Solarenergie-Park wächst jährlich um 50 Gigawatt.

Indien hat gerade ein Pro-Kopf BIP von 2000 $ überschritten. In Ländern wie Korea, Taiwan und China hat sich das Wachstum nach Überschreiten dieser Marke deutlich beschleunigt.

Der indische Aktienmarkt (MSCI India) konnte in den zurückliegenden zwanzig Jahren um durchschnittlich rund 12% pro Jahr zulegen und ist anspruchsvoll bewertet. Jedoch ist die Marktkapitalisierung durch das hohe und konstante wirtschaftliche Wachstum unterlegt. Aufgrund der attraktiven Perspektive halten wir Indien für eine Interessante Investitionsbeimischung.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.


Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

Aktienmarkt Japan: unbeliebt, untergewichtet – unterschätzt?

Aktienmarkt Japan


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Aktienmarkt Japan: unbeliebt, untergewichtet – unterschätzt?

Japanische Aktien haben sich in den vergangenen Monaten außerordentlich gut entwickelt. Der Leitindex Nikkei und auch der breitere Index TOPIX notieren so hoch wie zuletzt Anfang der 90er Jahre. Auch dank der Investitionen von Warren Buffet genießt Japan wieder mehr Aufmerksamkeit bei Anlegern. Was hat sich geändert? Mausert sich Japan vom Geheimtipp zum Trend – nach drei Jahrzehnten, die von Deflation geprägt waren?

Internationale Investoren haben in den zurückliegenden drei Dekaden die Aktien der drittgrößten Volkswirtschaft trotz günstiger Bewertungen eher gemieden. Japanische Unternehmen galten als träge und aktionärsunfreundlich. Bargeld wurde in den Unternehmen gehortet, anstatt die Mittel in Form von Dividenden auszuschütten, Aktien zurückzukaufen oder zu investieren.

Mehr Dividenden, mehr Aktienrückkäufe
Seit 2014 haben die Regierung von Shinzo Abe sowie die Tokyo Stock Exchange verschiedene Reformen auf den Weg gebracht. Ziel ist, Japan wieder attraktiv für in- und ausländische Investoren zu machen. Unter anderem wurden die Unternehmen verpflichtet nachzuweisen, wie sie ihr Kapital verwenden. Dies ist sicher einer der Gründe, warum sich Gewinnausschüttungen sowie Rückkäufe japanischer Aktien 2023 auf Rekordniveau befinden.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres überraschte Japan mit einem BIP-Wachstum von real 1,6%. Nominal nahm das BIP um beachtliche 8,3% zu. Wachstumstreiber waren der Privatkonsum und das Wiederaufleben des Tourismus. Kaum ein anderes Industrieland kann mit dieser Dynamik mithalten. Zudem profitiert Japan vom Bezug günstiger russischer Energie aus den Sachalin-Feldern. Damit ergibt sich vor allem gegenüber Europa ein massiver Wettbewerbsvorteil.

Die Berichtssaison der Unternehmen für das erste Quartal 2023 verlief besser als erwartet, zudem lagen die Ausblicke im Schnitt über den Erwartungen. Dennoch sind die Unternehmen mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 14 im TOPIX weiterhin moderat bewertet.

Schwacher Yen – Vor- oder Nachteil?
Die Kerninflation in Japan hat im Dezember 2022 mit 3,7% den höchsten Stand seit 41 Jahren erreicht. Dennoch will die japanische Notenbank auch unter ihrem neuen Chef Ueda an der lockeren Geldpolitik vorerst festhalten. Japan ist damit das einzige Land mit einem negativen Leitzins, der aktuell bei -0,1% liegt.

Dies hat dazu geführt, dass der japanische Yen zum Euro auf seinem tiefsten Stand seit 2008 notiert. Die Währungsschwäche verschärft zwar den Preisanstieg für Importe. Japanische Exporteure haben damit aber einen Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig heizen kräftige Lohnsteigerungen die Inlandsnachfrage an.
Für Euro-Anleger ist Vorsicht geboten. Sorgt der niedrige Yen mangels Anlagealternativen für ein aktienfreundliches Umfeld innerhalb Japans, hat er in diesem Jahr den Gewinn des Euro-Investors deutlich geschmälert.

Fazit: Nach der starken Rally der japanischen Aktienmärkte in diesem Jahr steigt kurzfristig das Risiko von Gewinnmitnahmen. Dennoch liegen die Bewertungen der Aktien im TOPIX in etwa auf Ihrem Zehn-Jahres-Durchschnitt und damit noch nicht zu hoch. Die Reformen, die weiterhin lockere Geldpolitik, günstige Energie aus Russland und der schwache Yen bilden ein freundliches Umfeld für Unternehmen und Aktionäre. Zudem bietet Japan eine Option auf den Aufschwung Asiens ohne selbst von politischen Unwägbarkeiten wie in China belastet zu sein. Japan ist damit in jedem Falle einen zweiten Blick wert und könnte sich als Gegenpol zum hoch bewerteten US-Aktienmarkt etablieren.

Über die Autorin

Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

Als gelernte Bankkauffrau und Betriebswirtin IHK verfügt Stefanie Dyballa über eine mehr als 20-jährige Expertise in der Beratung wohlhabender Privatpersonen und Unternehmen. Nach einer Ausbildung bei der Commerzbank AG in Nürnberg übernahm Stefanie Dyballa 2003 die Position der Private Banking Beraterin. Ab 2011 begleitete sie für sieben Jahre große Firmenkunden und Institutionelle in den Themen Währungs-, Rohstoff- und Assetmanagement.
Die Leidenschaft für Wertpapiere führte sie 2018 zurück in das Privatkundengeschäft. Im Wealth Management Nürnberg der Commerzbank AG übernahm sie als Senior Anlagemanagerin die Beratung anspruchsvoller, vermögender Privatpersonen. Ihre ausgesprochen hohe Kundenorientierung und individuelle Betreuung führt Stefanie Dyballa seit Januar 2023 als Portfoliomanagerin bei der KSW fort.