Cyber-Sicherheit wächst zum Billionen-Markt

Cyberattacken kosteten deutsche Unternehmen allein im vergangenen Jahr ca. 150 Mrd. Euro. Die Bedrohung im Cyberraum ist so hoch wie nie zuvor. Zu diesem Fazit kamen das Bundeskriminalamt und das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) bei der gemeinsamen Vorstellung des Bundeslagebilds Cyberkriminalität für 2023. IT-Sicherheit wird damit immer wichtiger – ein Wachstumsmarkt, der auch für Investoren attraktiv erscheint. .

Die Anzahl der Cyberattacken ist nach dem russischen Angriffskrieg sehr deutlich gestiegen, der Schaden daraus immens. Die Motivation für Aggressoren hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert.  Es waren früher einzelne Personen oder kleine Hackergruppen, die aus persönlicher Überzeugung oder technischer Machbarkeit agierten. Mittlerweile sind die Täter hauptsächlich im organisierten Verbrechen und politisch motivierten, staatsnahen Gruppen zu finden.

Eine beliebte Methode sind Ransomware-Angriffe. Dabei zielen die Kriminellen darauf Zugriff auf die IT-Systeme von Unternehmen zu erhalten und deren Daten zu verschlüsseln oder zu sperren. 800 Unternehmen in Deutschland sind 2023 Opfer eines solchen Angriffs geworden. Etwa 90% der betroffenen Firmen haben das geforderte Lösegeld bezahlt, um wieder Zugriff auf Ihre IT-Infrastruktur zu erhalten. Der Schaden allein daraus beträgt gut 16 Mrd. Euro – von einer hohen Dunkelziffer ist auszugehen. Der mögliche Imageschaden eines solchen Angriffes für das Unternehmen lässt sich kaum beziffern. Mittlerweile werden auch Universitäten, Krankenhäuser, Städte und Gemeinden auf diesem Wege attackiert.

Phishing-Angriffe auf Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen sind ein weiteres beliebtes Mittel, um an Zugangsdaten zu gelangen.  Hierzu werden Mails mit bekannten Absendern (Mailprovider, Kreditkarten- oder Telekommunikationsanbieter etc.) verschickt, mit dem Ziel dem Empfänger Zugangsdaten „abzufischen“.

BSI registriert täglich 70 neue Sicherheitslücken in Software

Auch die Schwachstellen bei Software sind auf bedenklich hohem Niveau. Das BSI hat 2023 pro Tag ca. 70 neue Schwachstellen in Softwareprodukten registriert – rund ein Viertel mehr als im Vorjahr.

Die Cyberkriminellen stellen sich professioneller auf. Mit dem Ansatz „Crime-as-a-Service“ haben sich die Hacker auf bestimmte Dienstleistungen spezialisiert und bieten diese im Dark Net an. Künstliche Intelligenz hilft ihnen dabei, Texte zu schreiben, Bilder oder Stimmen zu manipulieren (Deep Fake), Desinformationskampagnen oder Schadcodes zu generieren. Die Bedrohung wächst immens.

Kriminelle zielen verstärkt auf Cloud-Plattformen

Dies führt zu einem wachsenden Bedarf an optimierten Sicherheitslösungen für Hard- und Software. Immer mehr Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, die sensiblen Daten besser zu schützen und so Produktionssicherheit zu gewährleisten. Bis ein Unternehmen nach einem Hackerangriff wieder operativ tätig werden kann, dauert es übrigens im internationalen Durchschnitt mehr als 60 Stunden. Bei deutschen Unternehmen wird ein erfolgreicher Cyberangriff laut BSI im Schnitt erst nach 30 Tagen entdeckt!

McKinsey prognostiziert, dass die Cybersecurity-Branche ihren Umsatz bis 2030 etwa verzehnfachen kann. 2023 erzielte der Sektor 166 Mrd. Dollar um. Grund dafür sind auch die vermehrten Angriffe auf Cloud-Plattformen, auf die immer mehr Firmen ihre Daten auslagern.

Um von diesem Wachstumsmarkt zu profitieren bietet sich z.B. eine Investition in einen Cybersecurity ETF an.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.