Der größte (Punkte-) Verlust des Dow Jones seiner Geschichte – Beginn einer Baisse?

Gestern hat der Dow Jones intraday den größten Verlust (in Punkten) in seiner Geschichte erlebt. Ist das nun der seit längerer Zeit befürchtete Start einer Baisse an den Aktienmärkten?

Ein genauerer Blick auf die Ursachen dieses „flash-crash“ lässt Zweifel aufkommen, dass jetzt eine längere Abwärtsbewegung startet.

Als Hauptargument für den sich beschleunigenden Abwärtstrend wurden der sehr robuste US-Arbeitsmarkt und damit einhergehend stärker als erwartet anziehende Löhne angeführt. Dies könnte zu schnelleren und stärkeren Zinsschritten der US-Notenbank führen, um ein Überhitzen der Konjunktur und den befürchteten Inflationsanstieg zu verhindern.

Außerdem scheint -wie bei einigen scharfen Indexreaktionen zuvor- auch diesmal der Algorithmus der Freund der Bären zu sein. Nicht nur automatisierte Computer-Verkaufsprogramme, auch Fonds, die mit Risikobudgets agieren, könnten aufgrund der gestiegenen Volatilität gezwungen sein, die Reißleine zu ziehen. Die sich selbst erfüllende Prophezeiung ist also erst einmal im Gange.

Wie weit trägt dieser Abschwung nun? Naturgemäß ist dies extrem schwierig vorherzusagen. Aus charttechnischer Sicht könnte schon noch die eine oder andere Hürde reißen, bis der Boden gefunden ist. Andererseits befindet sich die Weltwirtschaft in so robuster Verfassung und in einem weltweit synchronen Aufschwung, dass solch überzogene Kursrückgänge eher zum Einstieg verlocken. Auch von den Unternehmen kommen weltweit überwiegend positive Signale und die Notenbanken tun ihr Übriges dazu, die Konjunktur zu unterstützen.

Fazit: Wir werden uns ähnlich wie bei den letzten politischen Schocks nicht von den kurzfristigen Störfeuern verunsichern lassen und halten an unserer grundsätzlich positiven Einschätzung für die Weltaktienmärkte fest. Für Anleger, die im Aktienmarkt noch unterrepräsentiert sind, nutzen wir die Gelegenheit zu selektiven Zukäufen.